Harter Bauch in der Schwangerschaft? Das können Sie tun!

Übungswehen, Stress oder auch Verdauungsprobleme können den Bauch in der Schwangerschaft hart werden lassen. Viele Schwangere bemerken besonders am Abend eine kleine harte Beule am Bauch, wenn sie nach einem anstrengenden Tag endlich zur Ruhe kommen. Zu dem unangenehmen Gefühl gesellen sich oft auch Grübeleien darüber, ob diese Reaktion noch normal ist, oder ob Anlass zur Sorge besteht. Meist gibt es jedoch Entwarnung, denn ein gelegentlich hart werdender Bauch kommt in jeder Schwangerschaft vor. Wir erklären, wie sich ein harter Bauch bei Schwangeren äußert, was die Ursachen dafür sind und wie Sie diesen begegnen können.

© akobchuk Olena/stock.adobe.com

Anzeichen: Wie äußert sich ein harter Bauch in der Schwangerschaft?

Nicht selten fragen sich Erstgebärende besonders in der Frühschwangerschaft , wie sich ein harter Bauch anfühlt bzw. woran man ihn erkennt. Einen harten Bauch werden Sie durch eine Verhärtung im Bereich der Gebärmutter wahrnehmen. Viele Schwangere beschreiben die Verhärtung auch als kleine, harte Beule, die auftaucht, aber auch wieder verschwindet – wie ein kleiner Ballon, der sich erst fest aufbläht und dann wieder zusammenzieht.

Übrigens: Häufig werden ein harter Bauch und Krämpfe in der Schwangerschaft mit Verdauungsbeschwerden verwechselt, die sich bei vielen Frauen die ganze Zeit über zeigen können. So werden viele Schwangere von Verstopfungen und Blähungen geplagt, die sich ebenfalls durch einen harten, aufgeblähten Bauch äußern können. Hier ist meist die Hormonumstellung die Ursache, und nicht die kontrahierende Gebärmutter. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung in der Schwangerschaft ist daher besonders wichtig, um Verdauungsproblemen effektiv begegnen zu können.

Warum kommt es zu einem harten Bauch in der Schwangerschaft?

Ein harter Bauch in der Schwangerschaft entsteht meistens durch die Gebärmutter. Dabei handelt es sich um ein Hohlorgan, dessen äußere Schicht, der Gebärmutterkörper, hauptsächlich aus Muskulatur besteht. Das Kind wächst geschützt im Inneren der Gebärmutter heran, um dann während der Geburt von den Muskeln herausgedrückt zu werden. Für diesen letzten Kraftakt der Schwangerschaft muss der Muskel sehr stark werden, dies passiert jedoch praktisch ganz von allein. So zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter ab etwa der zweiten Schwangerschaftshälfte häufiger zusammen, fördert dadurch das Muskelwachstum und bereitet sich gleichzeitig auf die Geburt vor.

Diesen Vorgang bemerken Sie durch die kleinen Kontraktionen, die bis zu einer Minute anhalten können. Sie äußern sich spürbar und zum Teil sogar sichtbar durch eine Verhärtung bzw. Beule dort, wo Ihr Baby liegt. Die sogenannten Übungswehen sind vom Körper beabsichtigt und daher sehr wichtig. In der Regel beruhigen Hebammen, Gynäkologen und Gynäkologinnen bei diesen Fällen und betonen, dass kein Grund zur Sorge besteht, wenn Sie gelegentlich einen harten Bauch im 2. oder 3. Trimester spüren. Wie bei anderen Themen in der Schwangerschaft gilt jedoch auch hier: Wenn Sie sich unsicher fühlen, fragen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig um Rat.

Ab wann der Bauch in der Schwangerschaft hart werden kann, lässt sich dabei nicht pauschal beantworten. Während Übungswehen im 2. und 3. Schwangerschaftstrimester, die in sehr unregelmäßigen Abständen auftreten, zu einer gesunden Schwangerschaft dazugehören und von den meisten Schwangeren auch gespürt werden, können Verhärtungen am Bauch bereits in der Frühschwangerschaft wahrgenommen werden. Insbesondere sehr schlanke Schwangere können den Wachstumsschub der Gebärmutter schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft spüren.

Das „wie oft “ ist dann dafür ausschlaggebend, ob der häufiger hart werdende Bauch ein Grund für einen zusätzlichen Gynäkologenbesuch ist, oder ob eine Einheit auf der Couch ausreicht. Bemerken Sie den harten Bauch im 1. Trimester nur gelegentlich und sind dabei schmerzfrei, brauchen Sie sich in der Regel nicht weiter zu sorgen. Bei Unsicherheiten ist es empfehlenswert, den Frauenarzt oder die Frauenärztin um Rat zu fragen und Ihre körperlichen Beobachtungen zu besprechen.

Mögliche Ursachen für einen harten Bauch

Neben Übungswehen können auch Stress und andere äußere Auslöser den Bauch hart werden lassen. Ein Überblick:

  • Aktives Baby: Besonders im letzten Trimester werden Sie die Kindsbewegungen deutlich spüren. Ist Ihr Baby im Bauch besonders aktiv, kann dies auch zu Gebärmutterkontraktionen anregen, sodass Ihr Bauch öfter hart wird. Wird Ihr Kind im Bauch wieder ruhiger, nehmen auch die Kontraktionen ab.
  • Wachstumsschub der Gebärmutter: Am Ende des 1. Trimesters nimmt das Wachstum der Gebärmutter weiter deutlich zu, um im 2. Trimester die Größe einer Melone zu erreichen. Diesen Wachstumsschub bemerken manche Frauen in der 1. Schwangerschaftshälfte auch durch einen hart werdenden Bauch.
  • Sport und Bewegung: Eine etwas zu ausgedehnte Wanderung oder eine anstrengende Schwangerschaftsyoga-Einheit – ein harter Bauch in der Schwangerschaft ist häufig die Antwort des Körpers auf einen sehr aktiven Tag.
  • Stress: Ein stressiger Arbeitsalltag, ein Streit mit dem Partner – auch darauf kann die Gebärmutter mit Kontraktionen reagieren und Sie damit deutlich zur Entspannung auffordern.
  • Verdauungsbeschwerden: Wie bereits beschrieben, muss ein harter Bauch nicht zwangsläufig mit den Kontraktionen der Gebärmutter zusammenhängen. So sind Verdauungsprobleme in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Auch Blähungen nach dem Essen können also das Gefühl eines harten Bauches verursachen.
  • Übungswehen, Senkwehen und echte Wehen: Die wohl größte Sorge von Schwangeren, die sich noch einige Wochen vor der Geburt befinden, ist, dass der harte Bauch ein Anzeichen für die Geburt sein könnte. Während Übungswehen (auch Braxton-Hicks-Kontraktionen, Vorwehen oder „falsche Wehen“) ab der 2. Schwangerschaftshälfte und Senkwehen ab der 36. Schwangerschaftswoche in unregelmäßigen Abständen normal sind, zeichnen sich echte Wehen durch ihre Regelmäßigkeit aus. Im Gegensatz zu Übungswehen gehen sie nicht einfach wieder vorbei, sondern steigern sich nach einem bestimmten Muster stetig.
  • Weitere Ursachen: Sex oder ein Orgasmus kann die Gebärmutter reizen und zu Kontraktionen führen. Auch eine volle Blase kann diese bewirken.

Wichtig: Ist das Hartwerden des Bauches mit Schmerzen und/oder Fieber verbunden oder Sie haben das Gefühl, Ihr Bauch wird bzw. ist ständig den ganzen Tag über hart , sollten Sie sich an Ihre Hebamme wenden oder Ihre gynäkologische Praxis aufsuchen.

Übungswehen: Braxton-Hicks-Kontraktionen

Ein harter Bauch wird, wie bereits beschrieben, oft mit den schmerzlosen, unregelmäßig erfolgenden Vorwehen in Verbindung gebracht. Diese werden auch als Braxton-Hicks-Kontraktionen bezeichnet und sind zur Geburtsvorbereitung sehr wichtig. Im Vergleich zu den echten Geburtswehen lösen die „falschen Wehen“ aber keine Geburt aus, sie verkürzen daher auch nicht den Muttermund oder öffnen ihn.

Viele Schwangere und insbesondere Erstgebärende sind jedoch verunsichert, wenn die ersten Braxton-Hicks-Kontraktionen auftreten und den Bauch hart werden lassen. Ab wann Braxton-Hicks-Kontraktionen von Schwangeren gespürt werden können, ist von Fall zu Fall verschieden. Meist treten sie ab dem 2. Trimester auf, spürbar sind sie jedoch oft erst im 3. Trimester. Frauen, die bereits Kinder geboren haben, spüren Übungswehen übrigens früher als Erstgebärende.

Die Frage, wie oft Braxton-Hicks-Kontraktionen noch als normal angesehen werden können, lässt sich leicht beantworten: So werden Übungswehen immer durch ihre Unregelmäßigkeit definiert und treten z. B. zwei bis dreimal in der Stunde auf, machen dann wieder eine Pause, um dann wieder vereinzelt einzusetzen. Auch die Intensität kann je nach Kontraktion variieren. Im Ruhezustand ebben sie meist jedoch ab – ein warmes Bad oder ein Stündchen auf der Couch machen den Braxton-Hicks-Kontraktionen in der Regel also den Garaus. Treten Übungswehen nicht häufiger als dreimal pro Stunde auf und werden von ihrer Intensität nicht stärker, besteht somit in der Regel kein Grund zur Sorge. Bei Unsicherheiten sollte dennoch stets der behandelnde Arzt oder Ärztin konsultiert werden.

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Was gegen einen harten Bauch in der Schwangerschaft tun?

Einen harten Bauch kennen die meisten Schwangeren nur zu gut. Auch wenn dieser in der Regel harmlos ist und zu einer gesunden Schwangerschaft dazugehört – vor allem dann, wenn er unregelmäßig auftritt und sie sich im 3. Trimester befinden –, ist das Gefühl des harten Bauches trotzdem unangenehm. Meist können einfache Tricks und Mittel helfen, den Bauch wieder zu beruhigen.

  • Ruhe und Entspannung: Bemerken Sie einen harten Bauch bereits etwas früher in der Schwangerschaft, ist dies oft ein Hinweis, dass Sie definitiv kürzertreten sollten. Gönnen Sie sich z. B. nach einer körperlichen Anstrengung eine extragroße Pause, lassen Sie die Wäsche im Keller stehen und suchen Sie sich Hilfe bei Ihren häuslichen Tätigkeiten. In der Regel verschwinden die Kontraktionen wieder – und Sie haben dabei auch die Bestätigung, dass Entspannung die beste Antwort auf Ihren harten Bauch ist
  • Stress vermeiden: Stress ist nie förderlich – besonders in der Schwangerschaft. Stellen Sie fest, dass Sie der (Arbeits-)Alltag emotional doch mehr belastet, als erwartet, ist nun der beste Zeitpunkt, um hier Abhilfe zu schaffen. Vermeiden Sie belastende Situationen und schaffen Sie nach Möglichkeit ein harmonisches Umfeld.
  • Auf eine gute Verdauung achten: Magen-Darm-Beschwerden sind leider eine lästige Begleiterscheinung von Schwangeren und können auch für einen harten Bauch verantwortlich sein. Daher ist eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft das A und O. Achten Sie auf eine ballaststoffreiche, aber auch vitaminreiche Kost mit vielen Spurenelementen, die Ihrem Körper alle nötigen Nährstoffe gibt, aber zugleich den Darm nicht zu sehr belastet. Rezepte, die sich gezielt an Schwangere richten, bieten hierfür gute Anregungen.
  • Magnesium und Bryophyllum bei Krämpfen oder Übungswehen? Oft werden auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium oder pflanzliche Arzneimittel wie Bryophyllum als Wundermittel gegen einen harten Bauch in der Schwangerschaft bezeichnet. Hier gilt jedoch: Bevor Sie eigenmächtig zu solchen Nahrungsergänzungsmitteln greifen, sollten Sie sich immer zuerst an Ihre Hebamme oder Ihren Gynäkologen oder Gynäkologin wenden und mit ihnen deren Einnahme besprechen.
  • Ärztlichen Rat einholen: Auch wenn ein harter Bauch meist vollkommen harmlos ist, spricht nichts dagegen, bei Verunsicherung zusätzlich ärztlichen Rat einzuholen. So gilt an dieser Stelle: Besser einmal zu oft als einmal zu wenig fragen. Ist Ihr harter Bauch allerdings mit einem ungewöhnlichen Ausfluss oder Blutungen und Schmerzen verbunden, sollten Sie unbedingt Ihren Gynäkologen oder Ihre Gynäkologin aufsuchen, um mögliche Ursachen abzuklären.

Quellen:

„Das große Buch zur Schwangerschaft: Umfassender Rat für jede Woche“ von Dr. med. Franz Kainer und Annette Nolden

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